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Mikroplastik in Kosmetik: Alles über versteckte Plastikpartikel und Fasern in Pflegeprodukten

Mikroplastik in Kosmetik: Alles über versteckte Plastikpartikel und Fasern in Pflegeprodukten

Die Sensibilisierung zum Thema Mikroplastik in Kosmetika und Plastikmüll im Allgemeinen wächst in der Bevölkerung immer mehr. Wie das Bundesamt für Umwelt (Bafu) bekannt gab, gelangen in der Schweiz jedes Jahr rund 14.000 Tonnen Kunststoffe in die Umwelt. Ein nicht unerheblicher Teil davon ist auf Mikroplastik aus Kosmetikprodukten zurückzuführen. Doch was haben diese Kunststoffe in Kosmetika verloren, wie schädlich sind sie für den Menschen und die Umwelt und gibt es zufriedenstellende Alternativen? Alles zum Thema Mikroplastik und wertvolle Tipps, wie es sich vermeiden lässt, erhältst du hier.

Was ist Mikroplastik?

Bei Mikroplastik handelt es sich um kleine, feste und synthetische, also industriell hergestellte Polymere (Kunststoffe). Per Definition muss die Grösse der Plastikpartikel und Fasern zwischen fünf Millimetern und tausend Nanometern betragen, damit sie als Mikroplastik bezeichnet werden. Mikroplastik ist sehr variabel in Aussehen und Konsistenz. Es gibt wasserlösliche und wasserunlösliche Kunststoffe. Die Kosmetikindustrie erkennt jedoch nur unlösliche feste Kunststoffpartikel als Mikroplastik an, während Umweltschutzgruppen auch die wasserlöslichen, gelförmigen oder wachsartigen Polymere dazu zählen. Darüber hinaus kann Mikroplastik in zwei Kategorien eingeteilt werden:

  1. Primäres Mikroplastik: Diese Kunststoffpartikel werden von der Industrie gezielt in Kosmetika eingeführt und sind bereits unter fünf Millimeter gross, wenn sie in die Umwelt gelangen.
  2. Sekundäres Mikroplastik: Hierbei handelt es sich um Mikroplastik, der sich von grösserem Plastikmüll ablöst. Kunststoffe sind langlebig, zersetzen sich aber witterungsbedingt im Laufe der Zeit in immer kleinere Partikel.

Warum befinden sich die Plastikpartikel in Kosmetika?

Mikroplastik finden sich aus vielen Gründen in Kosmetikprodukten. Unter anderem gibt es Mikroplastik in folgenden Artikeln:

  • Peelings: Die feinen Körner sollen die abgestorbenen Hautschuppen mechanisch abreiben.
  • Shampoos und Duschgele: Einige Hersteller nutzen Mikroplastik, um dem Anwender ein Gefühl von Geschmeidigkeit und Glätte zu suggerieren. Die Kunststoffe lagern sich jedoch nur als dünne Schicht auf der Oberfläche ab und haben keinen echten Einfluss auf die Beschaffenheit von Haut und Haaren.
  • Cremes und Lipgloss: Hier finden besonders flüssige Kunststoffe Verwendung, da sie als Binde- oder Trübungsmittel dienen und dem Produkt eine geschmeidige Konsistenz verleihen.
  • Make-up, Lidschatten und Puder: Mikroplastik kann hier als günstiger Füllstoff zum Einsatz kommen
  • Sonnenmilch: Die Kosmetikindustrie setzt zum Teil auf Mikroplastik in flüssiger Form, damit die Sonnenmilch wasserfest wird.
  • Zahnpasta: Einige Hersteller fügen die Stoffe in die Zahnpasta ein, um einen stärkeren Reinigungseffekt zu erzielen. Die feinen Granulate sollen dabei helfen, Zahnbeläge besonders effektiv zu lösen.

Welche Auswirkungen haben Mikroplastik und Kunststofffasern auf die Umwelt?

Die Verwendung von Mikroplastik in Kosmetikprodukten ist aus verschiedenen Gründen problematisch für die Umwelt. Die Kunststoffe werden aus Erdöl gewonnen, einem begrenzten, nicht nachhaltigen Rohstoff. Darüber hinaus ist Plastik kaum biologisch abbaubar und kann mehrere hundert Jahre im Umlauf bleiben und sich in Gewässern und Böden ablagern. Da die Partikel teilweise extrem klein sind, ist es technisch nicht möglich, sie vollständig herauszufiltern. Darüber hinaus bindet Mikroplastik Schadstoffe um ein Vielfaches stärker als andere Stoffe und kann für Tiere gefährlich sein. Die kleinen Partikel werden zunächst von Kleinstlebewesen aufgenommen und durchziehen schliesslich die gesamte Nahrungskette. Je kleiner die Fasern und Partikel, desto höher ist die Konzentration im Organismus. Laut Schätzungen des Bundesamts für Umwelt sind Kosmetika und synthetische Textilien für rund 150 Tonnen Mikroplastik pro Jahr verantwortlich, die sich in der Schweiz im Umlauf befinden.

Wie wirkt sich Mikroplastik in Kosmetika auf Haut und Gesundheit aus?

Neben den schädlichen Folgen für die Umwelt kann Mikroplastik auch schädlich für den Menschen sein. Schätzungsweise fünf Gramm Mikroplastik nimmt weltweit jeder Mensch pro Tag zu sich. Dieser feine Plastikmüll gelangt über Nahrung, Wasser und Luft in deinen Körper. Regional können diese Werte schwanken. Bisher sind sich Forscher nicht einig darüber, welche Folgen Mikroplastik für die Gesundheit haben kann. Es fehlen langfristige Studien zu diesem Thema. Indirekt kann Mikroplastik in Kosmetika jedoch gesundheitsschädlich sein. Wie bereits erwähnt, binden die feinen Partikel aufgrund ihrer chemischen und physikalischen Eigenschaften besonders viele Schadstoffe. Da Kläranlagen nicht in der Lage sind, die feinen Stoffe aus dem Abwasser vollständig herauszufiltern, gelangt stets ein Teil dieser Partikel samt der gebunden Schadstoffe in den Körper. Darüber hinaus werden dem Kunststoff häufig Weichmacher, Farb- oder Duftstoffe beigemischt. Diese sind ebenfalls gesundheitsschädigend.

Woran erkenne ich Produkte mit Mikroplastik?

Die Inhaltstoffe der Kosmetika müssen auf der Verpackung kenntlich gemacht werden. In der Regel werden hier chemische Bezeichnungen oder Abkürzungen verwendet. Typische Kunststoffe in Kosmetika sind unter anderem:

  • Polyacrylat (PA)
  • Polyethylen (PE)
  • Polyethylenterephthalat (PET)
  • Polypropylen (PP)
  • Polyquaternium (PQ)
  • Polystyren (PS)
  • Polyurethan (PUR)
  • Polymethylmethacrylat (PMMA)
  • Acrylate Copolymer (AC)
  • Acrylate Crosspolymer (ACS)

Du musst dir nicht unbedingt alle Bezeichnungen merken. Als Faustregel solltest du speziell auf Vorsilben wie Poly- achten, da sie ein Hinweis darauf sind, dass es sich hierbei um Polymere, also Kunststoffe oder Kunststoffgemische mit sehr langen Molekülketten, handelt.

Welche Alternativen gibt es?

Die Kosmetikindustrie bemüht sich zunehmend, auf Mikroplastik zu verzichten, und bietet inzwischen viele Alternativen an. Einige Anbieter versuchen die schädlichen Polymere durch Bio-Polymere, wie zum Beispiel Bienenwachs auszutauschen. Leider berufen sich viele Hersteller jedoch auf die Definition der Polymere als feste Kunststoffpartikel und lassen flüssige Kunststoffe aussen vor. Wenn du auf Mikroplastik verzichten und deiner Haut etwas Gutes tun möchtest, solltest du folgende Dinge beachten:

  • Verwende Kosmetika von Naturkosmetikherstellern sowie Bio-Produkte.
  • Die Verwendung von plastikfreien Verpackungen kann darüber hinaus die Ausbreitung von sekundärem Mikroplastik verringern.
  • Bei Peelings ist die Verwendung von Mikroplastik besonders weit verbreitet. Eine gute Alternative können Enzym Peelings, oder Peelings mit natürlichen Inhaltstoffen sein. Als natürliche Peelingpartikel sind Salz, Zucker oder speziell für den Körper auch Kaffeesatz gut geeignet.

Wie will das Bundesamt für Umwelt gegen Mikroplastik vorgehen?

Das Bafu versucht auf verschiedenen Wegen dem Problem mit Plastikmüll und Mikroplastik entgegenzuwirken. Die Schweiz arbeitet diesbezüglich unter anderem auf europäischer Ebene mit anderen EU-Ländern zusammen und setzt viele der 2018 und 2019 beschlossenen Strategien zur Reduzierung von Mikro- und Makroplastik in der Kreislaufwirtschaft um. Einer der Vorschläge, die im Raum stehen, besteht darin, eine offizielle Beschränkung der maximal erlaubten Menge an primärem Mikroplastik in Kosmetika zu erlassen. Diese Idee muss jedoch zunächst von der EU-Kommission geprüft und abgesegnet werden, bevor eine solche Massnahme offiziell greifen kann. Auch international beteiligt sich das Bafu an verschiedenen Gremien, um das Problem Mikro- und Makroplastik in den Griff zu bekommen.

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